Früher als gedacht hat nun die Mitgliederversammlung der Lokalen Aktionsgruppe der LEADER-Region „Kulturlandschaft Westmünsterland“ mit der Überarbeitung der bestehenden Regionalen Entwicklungsstrategie (RES) begonnen. Gründe dafür liegen in veränderten Rahmenbedingungen und gesellschaftlichen Veränderungen sowie in der aktuell hohen Mittelbindung der Region – denn ein großer Teil der verfügbaren Fördermittel ist bereits verplant.
Fast zwei Drittel der für die Förderperiode zugesprochenen Fördermittel sind inzwischen in der Region durch Beschlüsse und vielfach sogar Bewilligungen gebunden. Dabei sind vor allem Projekte im Handlungsfeld „Unser Miteinander – Wir gestalten Gemeinschaft!“ die Mittel beinahe ausgeschöpft. Erklärungen liefern verschiedene Entwicklungen seit der Erarbeitung der RES, die immerhin rund 3 Jahre zurückliegt: Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, ein gesellschaftlicher Rechtsruck sind dafür die wichtigsten Beispiele.
In der nun stattgefundenen Mitgliederversammlung wurden daher die zentralen Bestandteile der Entwicklungsstrategie auf den Prüfstand gestellt: Passen die vereinbarten Themen noch? Stimmt das Leitbild? Haben sich die gesetzten Entwicklungsziele möglicherweise geändert? Und welche Bereiche der Strategie haben welche Priorität?
In mehreren „Mitmach-Runden“ konnten die TeilnehmerInnen die aktuell gültigen RES-Inhalte neu bewerten. Die Ergebnisse werden in den kommenden Wochen gesichtet, analysiert und zusammen mit anderen Fortschreibungsbausteinen dann zu einer aktualisierten Fassung der RES gebündelt. Die soll im Herbst vorliegen und dann der Bezirksregierung zur Genehmigung vorgelegt werden.
Fortschreibungen der RES sind durchaus üblich: Bedarfe an Entwicklungsstartegien ändern sich häufig und nicht selten schneller als man denkt, vor allem wenn solche Strategien auf einen Zeitraum von 7 bis 10 Jahren angelegt sind. Die Fortschreibungen dienen daher als Kurskorrektur, mit der auf Veränderungen der Rahmenbedingungen reagiert werden kann. Normalerweise findet eine solche Fortschreibung in LEADER-Regionen allerdings erst zur Halbzeit einer Förderperiode statt. Dass es in WML nun so früh zu einer Fortschreibung kommt, zeigt wie deutlich die letzten Jahre Spuren in der Ausrichtung der Region hinterlassen haben. Und es ist gut, dass die Region so kruzfristig darauf reagiert und die Inhalte kritisch überprüft. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass LEADER die Nachhaltigkeit und Resilienz der Region und ihrer Menschen effektiv stärkt.
Die fortgeschrieben fassung der RES wird auf dieser Homepage veröffentlicht, sobald sie genehmigt wurde. Nach aktuellen Planungen sollte dies im Bereich Oktober/November der Fall sein, bis dahin gilt die bestehende RES, die hier nachgelesen werden kann.