Die Stadt Ahaus

Die Stadt Ahaus ist die größte Kommune im AHL-Verbund: Knapp 39.000 Einwohner leben in der Stadt nahe der holländischen Grenze, die sich auf die Ortsteile Ahaus-Stadt, Alstätte, Graes, Ottenstein, Wessum und Wüllen verteilen. Durchzogen wird das Stadtgebiet durch die Ahauser Aa. Berühmt ist Ahaus für sein Barockschloss von 1690 und den dazugehörigen wunderschönen Schlossgarten in der Innenstadt.

Alstätte

Zehn Kilometer von Ahaus entfernt und bis 1898 ohne feste Straßenverbindung zu anderen Gemeinden liegt zwischen Mooren und Heide direkt an der Grenze zu den Niederlanden Alstätte. Immer wieder von den Heeren eroberungslustiger Herren zerstört bis hin zum vernichtenden Bombenangriff im März 1945, hat das Dorf Aufbaukräfte entwickelt, die es mit seinen heute 4.900 Einwohnern zum wohl selbstständigsten Ortsteil gemacht haben.

Kirche, eigene Hauptschule, Sportanlagen (darunter ein Golfplatz), rühriges Vereinsleben und zahlreiche gewerbliche Arbeitsplätze zeugen davon. Mehr als 300 Neubauten rings um den Dorfkern berichten aber auch von der Bodenständigkeit der Alstätter.

Graes

Kirche und Schule bilden den Mittelpunkt des mit 1.600 Einwohnern kleinsten Ahauser Ortsteils. An der B 474 zwischen Ahaus und Gronau gelegen, haben die Einwohner vor wenigen Jahren wegen ihrer engen Verbindung zum Stadtkern den Bau eines Radweges entlang der Bundesstraße bis ins Zentrum erreicht.

Für Ahaus hat dieser Ortsteil eine besondere Bedeutung, ist er doch Verwaltungssitz der Salzgewinnungsgesellschaft Westfalen. Seit vielen Jahren schwemmt diese die riesigen Salzvorräte im Venngebiet aus und hat damit Kavernen geschaffen, die heute als Lagerstätten für Erdöl und Erdgasvorräte der Bundesrepublik dienen. Abgesehen vom Verwaltungsgebäude zeugen nur wenige markante Punkte überirdisch von dieser Anlage, die durch Pipelines mit Wilhelmshaven, der niederrheinischen Industrie und Holland verbunden ist. Das hier gewonnene Salz wird zur Herstellung von Soda und Kunststoffen verwendet.

Ottenstein

Aus der 1316 gegründeten Burg Ottenstein erwachsen, hat dieser Ortsteil mehr als 600 Jahre seine Selbstständigkeit bewahrt.
Begünstigt durch die Ansiedlung einer Niederlassung der hülsta-Möbelwerke kletterte die Einwohnerzahl auf 3.800 empor.

Dorfsanierung und Entlastungsstraße haben dem Ortsteil trotz eines imposanten Gewerbegebietes seine ländliche Ursprünglichkeit erhalten. Der neu geschaffene große Festplatz inmitten des Dorfes unterstreicht den Willen zu auch künftig dörflicher Gemeinschaft.

Einen weiteren Höhepunkt erlebt sie alljährlich zur Karnevalszeit, wenn die „Burggeister“ ihr Narrenzepter schwingen und sich zum großen Rosenmontagszug für viele Tausend Schaulustige zusammenfinden.

Bemerkenswert ist die hervorragende wirtschaftliche Entwicklung. In 20 Jahren sind hier über 1.200 neue Arbeitsplätze geschaffen worden. Die Festwochen zum 700jährigen Bestehen zeigen, wie zukunftsträchtig sich Ottenstein entwickelt hat.

Wessum

Vielfarbig die Geschichte der 4.700 Einwohner großen Gemeinde Wessum, die erstmals 1122 urkundlich erwähnt wird. Die Gemeinde hat die Kriegszerstörungen mit dem Wiederaufbau der Kirche und ihrer Umgebung überwunden und hat vor allem über den rührigen Heimatverein mit ihrem Heimathaus Maßstäbe für Traditionspflege und Gemeinschaftssinn gesetzt.

Der Heimatverein Wessum hat auch organisatorisch Maßstäbe gesetzt, die inzwischen mit Erfolg für alle übrigen Ortsteile beispielhaft geworden sind. Gekrönt wurde die Wessumer Heimatarbeit durch die Verleihung der Goldmedaille im Rahmen des Bundeswettbewerbs „Unser Dorf soll schöner werden“.

Da Schönheit alleine die Menschen nicht ernähren kann, wurden in Wessum gezielt Arbeitsplätze geschaffen. Heute beherbergt der Ortsteil mit der Fa. Herbers den größten Betrieb der Stadt Ahaus. Die Beschäftigten stellen hier rund 20 Prozent aller in der Bundesrepublik verwendeten Holztüren her. Die Erschließung neuer Wohngebiete und ihr schneller Ausbau sind ein weiterer Beweis für die Attraktivität Wessums.

Wüllen

Sein laut Urkunde 800jähriges Bestehen hat der Ortsteil Wüllen im Jahre 1988 gefeiert. Er war über die Jahrhunderte hinweg wohl als Verwaltungseinheit oftmals am engsten mit Ahaus verknüpft, um immer wieder in die Selbstständigkeit zurückzukehren.

Sein endgültiger freiwilliger Zusammenschluss mit der Stadt Ahaus im Jahre 1969 ermöglichte eine sorgfältige Zukunftsplanung, die Vorbild wurde auch für die anderen Ortsteile. Wie hier mit Beharrlichkeit Überkommenes bewahrt und Neues geschaffen wurde, zeigt sich an Plätzen und Straßen, wird am deutlichsten aber an der Pfarrkirche, wo im Schatten des gewaltigen Wehrturmes moderne Kirchenfenster mit Aussagen zu Fragen unserer Zeit geschaffen worden sind.

Größtes weltliches Fest ist für Wüllen, das sich dann „Klein Köln“ nennt, der Rosenmontag. Zu den 5.600 Einwohnern gesellen sich dann Närrinnen und Narren aus dem ganzen Stadtgebiet zum prächtigen Festzug als Abschluss der Fünften Jahreszeit.

Wüllen, und damit die ganze Stadt Ahaus, ist mit dem französischen Argentré du Plessis partnerschaftlich verbunden. Zahlreiche persönliche Verbindungen bis hin zur deutsch- französischen Heirat unterstreichen das Maß dieser über Jahre hinweg gewachsenen Städtefreundschaft.