AHL bewirbt sich als „Kulturlandschaft Westmünsterland“ mit Schöppingen und Gronau neu

Gleich um zwei Kommunen erweitert sich die LEADER-Förderregion „Kulturlandschaft Ahaus-Heek-Legden“: Ab 2023 wollen die drei eingespielten Kommunen gemeinsam mit den Nachbarn Schöppingen und Gronau-Epe als „Kulturlandschaft Westmünsterland“ an den Start gehen. Dafür muss allerdings noch ein Wettbewerb erfolgreich absolviert werden.

Gleich um zwei Kommunen erweitert sich die LEADER-Förderregion „Kulturlandschaft Ahaus-Heek-Legden“: Ab 2023 wollen die drei eingespielten Kommunen gemeinsam mit den Nachbarn Schöppingen und Gronau-Epe als „Kulturlandschaft Westmünsterland“ an den Start gehen. Dafür muss allerdings noch ein Wettbewerb erfolgreich absolviert werden.

Elf Jahre ist es her, dass die Kommunen Ahaus, Heek und Legden sich zusammentaten, um gemeinsam unter dem Slogan „Wir sind regionAHL“ im EU-Förderprogramm LEADER Projekte für die regionale Entwicklung zu verwirklichen. Insgesamt konnten so bislang rund 3 Mio. Euro in über 30 größeren Projekten und fast ebenso vielen Kleinprojekten in die Region geholt werden. Doch die „Marke“ AHL wird künftig geändert werden müssen: Für die anstehende Neubewerbung zur kommenden Förderperiode hat der LEADER-Verein nun beschlossen, sich gemeinsam mit der Gemeinde Schöppingen und den ländlichen Gebieten der Stadt Gronau zu bewerben. Unter dem noch vorläufigen Namen „Kulturlandschaft Westmünsterland“ wird die erweiterte Region nun eine neue Regionale Entwicklungsstrategie – kurz: RES – erarbeiten, die im Landeswettbewerb bis Anfang März 2022 eingereicht werden muss. Anschließend entscheidet eine Fachjury über die LEADER-Regionen der nächsten Förderperiode, die zum 01.01.2023 startet und bis 2029 dauern wird. Im Erfolgsfalle könnte die neue Förderregion dann bis zu 2,7 Mio. Euro an zusätzlichen Fördergeldern von EU und Land erhalten.

„Wir freuen uns, dass wir mit zwei neuen Partnern in diese spannende Phase starten können“, erklärt Regionalmanager Dominik Olbrich, der den Verein als Ansprechpartner bereits von Beginn an begleitet. „Natürlich bedeutet eine solche Umstrukturierung einen Mehraufwand, aber wir sind sicher, dass die Erweiterung des regionalen Kontextes viele konstruktive und nachhaltige neue Möglichkeiten für Kooperationen bietet und es uns noch besser als bisher ermöglicht, gemeinsame Herausforderungen für den ländlichen Raum in unserer Gegend anzugehen“. Für Schöppingen ist LEADER zudem kein Neuland: Die Gemeinde ist bereits seit 2008 Bestandteil der Nachbarregion „Steinfurter Land“ – als einzige Kommune, die nicht zum Kreis Steinfurt gehört. In Abstimmung mit den dortigen Partnern entschied sich die östlichste Ortschaft des Kreises Borken nun, der geographisch und administrativ näherliegenden Region Ahaus-Heek-Legden anzuschließen. Ein logischer Schritt, arbeiten die vier Kommunen doch bereits seit vielen Jahren in verschiedenen Bereichen eng zusammen. Die Stadt Gronau, bisher aus formalen Gründen keiner LEADER-Region zugehörig, schließt sich der Region mit ihren ländlichen Bereichen an: Neben Epe als Hauptschwerpunkt gehören dazu die Außenbereiche des Stadtgebiets sowie kleinere stadtnahe Bereiche, die engere Verknüpfungen zum Außenbereich als zum Stadtkern haben. Das eigentliche Stadtgebiet kann aus formalen Gründen nicht zur LEADER-Gebietskulisse gehören. Insgesamt erweitert sich die Region somit von bisher rd. 55.000 Einwohnern auf über 80.000 Einwohner, die künftig von LEADER-Mitteln profitieren könnten.

„Wir möchten mit dem neuen Zuschnitt so etwas wie einen Neuanfang wagen“, erklärt Legdens Bürgermeister Dieter Berkemeier, gleichzeitig 1. Vorsitzender des LEADER-Vereins „Kulturlandschaft Ahaus-Heek-Legden“ e.V. „Wir erkennen, dass die Zukunftsfähigkeit unseres ländlichen Raums nicht an administrativen Grenzen halt macht, sondern Herausforderungen und Themen im engen Verbund anzugehen sind mit den Nachbarbereichen, die ähnlich strukturiert sind“. Hier wolle man künftig im erweiterten Verbund neue Möglichkeiten zur Zusammenarbeit fokussieren und mit noch mehr schlagkräftigen Partnern optimale Lösungen für die Fragen der künftigen Entwicklungen erarbeiten.

Damit das gelingen kann, starten die fünf Kommunen bereits Ende Oktober mit einem umfassenden Beteiligungsprozess in allen fünf Kommunen. Das Land hat dazu die Neubewerbungsphase ausgerufen, in der alle interessierten Regionen in Nordrhein-Westfalen Zeit haben, die gemeinsame RES zu erarbeiten. Darin formulieren die Regionen Handlungsfelder und Ziele der künftigen Entwicklung und benennen erste Projekte, die dann ab 2023 umgesetzt werden sollen. Damit die Strategie auch sämtliche Interessenslagen der Region widerspiegelt, sind neben einer digitalen Auftaktveranstaltung am 03. November auch Workshops in allen beteiligten Kommunen geplant. Diese finden in der ersten Novemberhälfte statt. Alle Termine werden rechtzeitig auf der Regionshomepage bekannt gegeben.

„Wir wollen die Menschen in der Region vor Ort abholen und zunächst die Interessen in den einzelnen Orten abfragen, bevor wir diese dann in einen regionalen Gesamtkontext stellen“, so Dominik Olbrich. Man sei zuversichtlich, dass bis März eine Strategie entsteht, die sämtlichen Belangen der Region Rechnung trage und einen umsetzbaren Fahrplan für die nächste Förderperiode darstelle. Denn LEADER lebe vom Mitmachen aller Akteure in der Region. „Wir rufen daher wirklich jeden Einzelnen in Ahaus, Gronau, Heek, Legden und Schöppingen auf, sich an der Erarbeitung der Strategie zu beteiligen. Besonders auch Vereine, Einrichtungen und Institutionen sollten die Gelegenheit nutzen und ihren Anliegen eine Stimme geben“.

Und wenn das Resultat passt, könnte aus der „Kulturlandschaft Ahaus-Heek-Legden“ dann im März nächsten Jahres die „Kulturlandschaft Westmünsterland“ werden – eine Fusion für die Zukunft.