Regionalbudget 2020 bewilligt

Die Freude beim Vorsitzenden der Lokalen Aktionsgruppe der LEADER-Förderregion „Kulturlandschaft Ahaus-Heek-Legden“ war groß: Schneller als gedacht fand er den Bewilligungsbescheid der Bezirksregierung im Postkasten.

Die Freude beim Vorsitzenden der Lokalen Aktionsgruppe der LEADER-Förderregion „Kulturlandschaft Ahaus-Heek-Legden“ war groß: Schneller als gedacht fand er den Bewilligungsbescheid der Bezirksregierung im Postkasten. Darin wurden für 12 von Vereinen und Einrichtungen aus der Region eingereichte Kleinprojektanträge insgesamt gut 144.000 € an zusätzlichen Fördermitteln für den Verein zugesichert. Die Bewilligung erfolgte im Rahmen des sogenannten „Regionalbudgets“, auf das sich Interessierte seit Jahresanfang bewerben konnten.

Das neuartige Förderprogramm, das Bund und Land in Ergänzung zur bestehenden LEADER-Förderung jetzt erstmals aufgesetzt haben, gilt für kleinere Maßnahmen, deren Gesamtvolumen nicht mehr als 20.000 € beträgt und für die eine Unterstützung von bis zu 80 % der Gesamtkosten gewährt wird. An der Zuwendung sind die Bundesrepublik Deutschland sowie das Land Nordrhein-Westfalen über den Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) mit 90% beteilig, 10 % der Förderung stammen zusätzlich aus Mitteln des LEADER-Vereins und werden in der Kulturlandschaft AHL somit von den Kommunen getragen.

Das Regionalmanagement unter der Leitung von Regionalmanager Dominik Olbrich hatte dazu Anfang des Jahres einen Förderaufruf veröffentlicht und interessierte Personen, Vereine und Einrichtungen aufgefordert, ihre Ideen bis Ende März einzureichen. „Damals ahnten wir noch nichts von Corona und den Auswirkungen, die diese Krise mit sich bringen würde“, berichtet Olbrich und beschreibt die zwischenzeitliche Unsicherheit, ob das ausgeschriebene Programm tatsächlich planmäßig und in voller Höhe an den Start gehen könne. „Es standen durchaus Szenarien im Raum, dass die versprochenen Mittel vielleicht gekürzt würden oder deren Bereitstellung sich deutlich verzögern würde“. Durch enorme Anstrengungen im zuständigen Ministerium konnten in den Haushaltsdiskussionen dann aber die Kleinprojekt-Fördermittel vollständig gesichert werden und auch der Zeitplan konnte weitgehend gehalten werden. Nur der persönliche Kontakt zu den Projektideen-Einreichern gehe ein wenig verloren, so der Regionalmanager weiter. Geplant waren Infoveranstaltungen für die Träger der bewilligten Projekte, diese entfallen nun, vieles muss auf dem Schriftwege geklärt werden. Denn wie es sich für ein Förderprogramm ja fast schon gehört, ist auch beim „Regionalbudget“ ein wenig Papier zu wälzen.

Nun aber kann es für die meisten der bewilligten Kleinprojekte los gehen: Ein Vertrag zwischen der LEADER-Region und den einzelnen Maßnahmenträgern ist noch zu unterschreiben, danach können Vereine und Einrichtungen mit der Umsetzung beginnen.

Die ausgewählten Projekte sind vielfältig: Von der Brückensanierung an der Heeker Wassermühle über eine Bewässerungsanlage für den Dahliengarten in Legden hin zur Ausstattung des Graeser Pfarrheims zur Lehrküche ist alles dabei. Auch mehrere Sportvereine dürfen sich über Verbesserungen ihrer Trainings- und Aufenthaltsbereiche freuen, am Jugendhaus in Legden entsteht außerdem ein Kinder- und Jugendspielplatz, in Ahaus kann die Schwangerenberatung neue Räumlichkeiten gestalten. „Das Regionalbudget für das Jahr 2020 ist nach oben gedeckelt – mehr als 200.000 € dürfen wir nicht verteilen“, erklärt Regionalmanager Dominik Olbrich. „Die Bewerbungen haben diese Grenze allerdings nicht überschritten, so dass wir niemanden von der Förderung ausschließen mussten“. Lediglich ein beantragtes Projekt konnte keinen Förderzuschlag erhalten, da es nicht in die bestehende Förderrichtlinie gepasst habe. Hier sei man aber zuversichtlich, dass eine von Düsseldorf angekündigte Richtlinienneufassung dieses Projekt noch nachträglich möglich mache.

Für die anderen Projektträger aus der Region geht es nun aber in Kürze an die Umsetzung. Die Kleinprojektförderung zeichnet sich aufgrund der Deckelung der einzelnen Projektkosten und die auf 2020 beschränkte Laufzeit dadurch aus, dass die Umsetzungserfolge schnell in der Region zu sehen sind. Die Region hofft daher auch auf eine Wiederholung des Förderprogramm für das Jahr 2021 – wenn dann erneut Mittel von Bund und Land zur Verfügung gestellt werden sollten, könnte bereits zum Ende diesen Jahres ein erneuter Förderaufruf in der Region erfolgen.

Mehr Informationen und Downloads rund um das Regionalbudget, zu LEADER und über die Kulturlandschaft Ahaus-Heek-Legden finden sich im Internet unter www.leader-wml.de/regionalbudget  und bei Twitter unter twitter.com/LEADER_AHL.