Erneut trafen sich die 45 LEADER-Regionen in Nordrhein-Westfalen Ende November zu ihrem alljährlichen Wintertreffen in Schwerte. Unter dem Zusammenschluss als LAGLAG (Landesarbeitsgemeinschaft der LEADER-Aktionsgruppen in NRW) kommen alle Regionen zweimal im Jahr zusammen, um aktuelle Themen und Arbeitsschwerpunkte zu diskutieren und sich untereinander auszutauschen. Alexander Jaegers führte dabei als Sprecher der NRW-Landesarbeitsgemeinschaft durch die Tagesordnung.
Das Treffen, das in diesem Jahr erstmals in der Katholischen Akademie in Schwerte stattfand, bot erneut reichlich Gelegenheit für intensive Gespräche und interkollegialen Erfahrungsaustausch. In verschiedenen Tagesordnungspunkten ging es zudem um verschiedene Schwerpunkte. In einem wurden die zahlreichen Institutionen beleuchtet, die auf EU-, Bundes- und NRW-Landesebene in den LEADER-Prozess involviert sind und welche Aufgaben diese dabei übernehmen, LEADER auch dort ankommen zu lassen, wo es wirken soll: In den Regionen. Dafür engagieren sich Menschen, außer in den Regionen vor Ort, u.a. in der Deutschen Vernetzungsstelle für ländliche Räume (dvs), in der Bundesarbeitsgemeinschaft der LEADER-Aktionsgruppen (BAGLAG, das bundesweite Pendant zur LAGLAG) oder in der European LEADER Association for rural development (ELARD), um nur einige zu nennen. Für die deutschen LEADER-Regionen übernimmt dabei die BAGLAG eine zentrale Rolle, wie deren Sprecherin Anke Wehmeyer als Gastrednerin auf dem Treffen in Schwerte erläuterte. Vor allem, um die deutschen Anliegen hinsichtlich der Programmatik und der Finanzausstattung für die Zeit ab 2028 in der EU zu vertreten, arbeite die Bundesarbeitsgemeinschaft derzeit auf Hochtouren. Sie warb zudem für die Mitgliedschaft der NRW-Regionen in der BAGLAG – derzeit sind es von 45 Regionen lediglich neun, die dabei sind, eine davon ist seit einigen Jahren die „Kulturlandschaft Westmünsterland“.
Ein weiterer wichtiger Tagesordnungspunkt war der Umgang der LEADER-Regionen mit der aktuell gültigen Richtlinie zur Struktur- und Dorfentwicklung in NRW: Durch deren Inkrafttreten sind aktuell einige Themenbereiche gar nicht oder nur zu deutlich weniger attraktiven Konditionen über LEADER förderfähig; dies betrifft u.a. die Bereiche Gemeinschaftseinrichtungen und Tourismus. Hier sieht die LAGLAG dringenden Handlungsbedarf, um hier die früheren Freiheiten bei der Projektförderung für LEADER schnellstmöglich wiederherzustellen.
Der Austausch der Regionalmanagements aus allen LEADER-Regionen über bewährte Praktiken, Herausforderungen und innovative Ideen endete am Nachmittag mit vielen neuen Erkenntnissen und einem geschärften Verständnis für die regionale Vielfältigkeit des Förderprogramms LEADER. Im Frühjahr 2024 steht das nächste Treffen der LAGLAG an, dann ist der Niederrhein Gastgeber für ein zweitägiges Zusammenkommen. Bis dahin plant die LAGLAG, ihr Profil auch nach außen zu schärfen, u.a. mit einem vereinbarten Logo und einem Internetauftritt.