Die Freude bei Dieter Berkemeier ist riesig: Der Legdener Bürgermeister und 1. Vorsitzende des LEADER-Vereins „Kulturlandschaft Ahaus-Heek-Legden“ erfuhr jüngst, dass die drei Kommunen zusammen mit den neuen Partnern Gronau und Schöppingen ab 2023 weiter LEADER-Förderung erhalten. Das Umweltministerium des Landes Nordrhein-Westfalen hat den entsprechenden Förderbescheid jetzt frisch zugestellt. Damit fließen in die erweiterte Region bis 2029 weitere 2,7 Mio. Euro, die für öffentliche und private Projekte zur Förderung der regionalen Entwicklung eingesetzt werden können.
Im Herbst des letzten Jahres hatte die „Kulturlandschaft Ahaus-Heek-Legden“ den Entschluss gefasst, sich nach bereits zwei erfolgreichen Förderperioden der gemeinsamen Regionalentwicklung auch für die neue Phase ab 2023 zu bewerben – allerdings nicht mehr nur zu dritt, sondern gemeinsam mit den beiden Nachbarkommunen Gronau und Schöppingen. Dazu musste zunächst ein neuer Name gefunden werden: Als „Kulturlandschaft Westmünsterland“ wurde daher die Neubewerbung eingereicht. Damit können künftig auch die ländlichen Gebiete des Gronauer Stadtgebietes, also vor allem Epe, sowie Schöppingen flächendeckend von der EU- und Landesförderung profitieren. Als Wettbewerbsbeitrag musste die Region, genau wie die 45 anderen Bewerberregionen aus NRW, eine „Regionale Entwicklungsstrategie“ (kurz: RES) erarbeiten. Bis Ende Februar fanden daher in allen fünf Kommunen entsprechende Workshops und Arbeitskreise statt, bei denen die Menschen vor Ort ihre Ideen für Ziele, Themenschwerpunkte und Maßnahmen für die künftige Entwicklung der Region einbringen konnten. Das 90-seitige Konzept wurde dann Anfang März in Düsseldorf eingereicht und mit den anderen Bewerbungen von einer Fachjury inhaltlich und formal bewertet.
Die Ergebnisse kamen nun zwei Tage vor der NRW-Landtagswahl: Von 46 Bewerberregionen erhielten 45 den Zuschlag. Das Landesumweltministerium stellt insgesamt in den Jahren 2023 bis 2027 rund 120 Millionen Euro für innovative Projekte in den LEADER-Regionen zur Verfügung. „Die eingereichten Entwicklungsstrategien zeigen die Vielfalt und das Innovationspotenzial des ländlichen Raumes in Nordrhein-Westfalen. Gleichzeitig spiegeln sie auch die große Kraft des bürgerschaftlichen Engagements wider“, so Minister Lutz Lienenkämper. „Starke und zukunftsfähige ländliche Räume sind ein wichtiges Rückgrat für ganz Nordrhein-Westfalen. Mit der erweiterten Förderung bauen wir das LEADER-Netzwerk zur nachhaltigen Regionalentwicklung deutlich aus. Ich gratuliere den zukünftigen LEADER-Regionen zu ihren erfolgreichen Bewerbungen.“
Mit der nun veröffentlichen Auswahl der Jury kann sich die „Kulturlandschaft Westmünsterland“ über eine räumlich erweiterte Fortsetzung der Erfolgsgeschichte von LEADER im westlichen Münsterland freuen: Ahaus, Heek und Legden waren bereits zweimal erfolgreich und setzen im Rahmen des Förderprogramms seit 2010 Projekte um – insgesamt konnten so bislang rund 4 Mio. Euro an Fördergeldern in der Region investiert werden. Zu den prominentesten Maßnahmen gehören der Dahliengarten in Legden, die Vorbereitung der regionalen Energiegenossenschaft AHLEG, das gemeinsame E-Car-Sharing oder die überall in der Region zu findenden SOS-Bänke. Außerdem gehört zum LEADER-Programm auch das erfolgreiche Schwesternprogramm „Regionalbudget“, bei dem seit 2020 Kleinprojekte bis 20.000 € in erster Linie für Vereine aus der Region gefördert werden. Der jüngste Wettbewerbserfolg führt die Region somit in die dritte aktive Förderperiode im LEADER-Programm.
Mit dem erneuten Wettbewerbserfolg ist für die nun fünf Kommunen sichergestellt, dass auch weiterhin LEADER-Projekte und Kleinprojekte umgesetzt werden können – und positive regionale Effekte durch die Vergrößerung der Gebietskulisse noch vergrößert und räumlich weiter ausgebaut werden können. In der gemeinsamen Entwicklungsstrategie wurden dafür bereits die inhaltlichen Schwerpunkte gesetzt, denen sich Ahaus, Gronau, Heek, Legden und Schöppingen widmen wollen: So stehen in den kommenden Jahren vor allem die Themen „Wohnen“, „Engagement und Ehrenamt“ sowie „Klima und Umwelt“ im Fokus.
Bis Jahresende 2022 wird die Region noch die laufende Förderperiode in der bestehenden Gebietskulisse im Bereich Ahaus, Heek und Legden zu Ende führen und parallel alle nötigen Vorbereitungen für einen offiziellen „Relaunch“ der LEADER-Kulisse treffen. Mit Jahresbeginn 2023 soll die Region dann auch offiziell als „Kulturlandschaft Westmünsterland“ an den Start gehen. Ab dem kommenden Frühjahr können dann Interessierte aus allen fünf Kommunen mit ihren Projektideen an den Start gehen. Dieter Berkemeier freut sich bereits auf die anstehenden Aufgaben: „Wir werden die bisherige Arbeit mit neuem Schwung und neuer Zusammensetzung genauso agil angehen wie bisher und sind gespannt, welche frischen Impulse uns besonders auch aus unseren beiden neuen Partnerkommunen erreichen.“ Die kommenden Monate wolle die Region daher dafür nutzen, um die Menschen in der Region für die neue Förderperiode ins Boot zu holen und auf die Umsetzung der RES in den kommenden Jahren einzuschwören. Entsprechende Veranstaltungen und Informationsangebote sind bereits in Planung. Denn ein großes Plus der LEADER-Förderung wird auch in Zukunft unverändert sein: LEADER ist für alle da. Jeder mit einer spannenden Projektidee kann diese mit den Fördermitteln aus dem LEADER-Topf umsetzen, solange sie in den inhaltlichen und formalen Rahmen des Programms passt. Dafür gibt es mit dem Regionalmanagement der Region kompetente Ansprechpartner, die bei der Projektvorbereitung beraten und bei der Antragstellung unterstützen.
Informationen rund um das Förderprogramm LEADER und die Region finden sich im Internet unter www.leader-wml.de und unter https://twitter.com/LEADER_AHL. Für Fragen steht Regionalmanager Dominik Olbrich unter Telefon 0251 48 400 19 sowie per E-Mail unter regionalmanagement@leader-wml.de zur Verfügung.