Die LEADER-Region Ahaus-Heek-Legden hat einen neuen Flächenmanager. Seit Mitte Januar hat Daniel Czybulka sein Büro im Ahauser Rathaus und beschäftigt sich unter anderem mit der Frage, wie man es schafft, Bauland zu schaffen, ohne der Landwirtschaft oder der Ökologie weitere Flächen zu nehmen.
Das Projekt wurde Ende 2013 von der Bezirksregierung als LEADER-Projekt bewilligt, Daniel Czybulka konnte sich in Bewerbungsgesprächen gegen andere Mitbewerber auf die aus EU-Mitteln geförderte, zeitlich befristete Stelle durchsetzen.
„Es geht darum, freie Flächen in den Ortskernen, Leerstände, Baulücken und Brachen, mit in die zukünftigen Überlegungen mit einzubeziehen“, so der 33-Jährige. Derzeit untersucht noch das Planungsbüro Post + Welters aus Dortmund die Orte auf diese Kriterien. Am 20. März wurden erste Ergebnisse in einer gemeinsamen Ausschusssitzung der drei Fachausschüsse der Kommunen präsentiert. „Ich denke, dass wir auch ab April die Bevölkerung informieren können“, so Georg Beckmann, Technischer Beigeordneter der Stadt Ahaus.
Ziel des Projektes ist es, nicht nur Möglichkeiten der Verdichtung zu entdecken, sondern auch in der Bevölkerung das Bewusstsein für die Situation zu wecken. „In die Überlegungen spielen auch der demografische Wandel und die Attraktivität der Ortskerne hinein“, erklärt Czybulka. In der Stadt Ahaus mit seinen Satellitendörfern ist der Anteil der Verkehrs- und Siedlungsfläche seit 2001 um 276 Hektar gestiegen. Das sind rund zwölf Prozent der Gesamtfläche. „Die Nachfrage nach Bauplätzen ist in allen Ortsteilen ungebrochen hoch“, erläutert Georg Beckmann.
„Wir wollen aber in Zukunft nicht nur hingehen und neue Baugebiete ausweisen, sondern auch ein Bewusstsein dafür schaffen, vielleicht doch im Ortskern Lücken zu schließen oder Bestandsimmobilien zu kaufen und/oder zu sanieren“, so Beckmann weiter.
Daniel Czybulka will mit den Eigentümern ins Gespräch kommen und mit ihnen gemeinsam Lösungen finden. „Teilweise besitzen die Bürger große Grundstücke, weil man früher davon ausgegangen ist, dass die folgende Generation auf dem elterlichen Grundstück bauen will. Vielfach sind diese Pläne
aber aus beruflichen oder anderen Gründen nicht umgesetzt worden. Dort wollen wir auch ansetzen und bei der Suche nach Lösungen behilflich sein“, macht Czybulka deutlich, dass es keine allgemeinen Lösungen geben kann.
Teilweise gibt es in den Ahauser Ortsteilen etwa 100 Bauplätze im unmittelbaren Ortskern. „Aufgabe wird es auch sein, der jüngeren Generation diese Bauplätze und Bestandsimmobilien schmackhaft zu machen“, weiß Czybulka, dass eine Menge Arbeit vor ihm liegt. Auch vor dem Hintergrund, dass seine Stelle bis zum 30. Juni 2015 befristet ist. „Die bis dahin erarbeiteten Ergebnisse werden von den Kommunen auch in der Folge aufgegriffen und weiter umgesetzt“, macht Georg Beckmann deutlich.