Noch einmal können sich im Corona-gebeutelten Jahr zahlreiche Vereine und Einrichtungen über Zuschüsse in dringend erforderliche Investitionen freuen: Ein zweiter Schwung an Projekten, die dem Aufruf im Juli gefolgt waren, erhält nun Mittel aus dem sog. „Regionalbudget“.
Das Regionalbudget ist ein Förderprogramm der LEADER-Region, das Bund und Land in Ergänzung zur bestehenden Projekt-Förderung als Bonus zur Verfügung stellen. Es gilt für kleinere Maßnahmen, für die eine Unterstützung von bis zu 80 % der Gesamtkosten gewährt wird. An der Zuwendung sind die Bundesrepublik Deutschland sowie das Land Nordrhein-Westfalen über den Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) mit 90 % beteilig, 10 % der Förderung stammen zusätzlich aus Mitteln des LEADER-Vereins und werden in der Kulturlandschaft AHL somit von den Kommunen getragen.
Bereits im Frühjahr gab es einen ersten Förderaufruf, dem seinerzeit eine ganze Reihe von Vereinen aus der Region folgten. Erste Projekte aus diesem ersten Aufruf sind inzwischen bereits umgesetzt, so u.a. ein Kinder- und Jugendspielplatz am Jugendhaus Pool in Heek, die Sanierung der Brücke an der historischen Wassermühle Nienborg oder die Installation von Sport- und Spielgeräten entlang der Spazierroute SKULP I TOUR I A in Asbeck. Insgesamt wurden seinerzeit 12 Projekte für eine Förderung ausgewählt. Nun können sich neun weitere Projektträger freuen und ebenfalls noch bis Jahresende ihre Projekte umsetzen. Darunter befinden sich z.B. die Aufwertung eines Unterrichts- und Ausbildungsraumes des Roten Kreuzes, ein Sonnenschutz am Dorfgemeinschaftshaus Wessum, Relaxliegen für den Schulhof der Anne-Frank-Realschule Ahaus, Spielerkabinen am Sportplatz der Sportfreunde Graes oder Investitionen in neue Uniformen des Karnevalsvereins Klein Köln Wüllen. Insgesamt können so die noch für 2020 verbleibenden Restmittel von knapp 60.000 € vollständig in die Region gegeben werden. Allerdings mussten auch einige Antragsteller eine Absage schlucken: Es gab im zweiten Förderaufruf des laufenden Jahres mehr Anfragen als noch zur Verfügung stehende Fördermittel. Das Regionalbudget ist pro Kalenderjahr auf 200.000 € gedeckelt, weitere Mittel stehen damit erst wieder im nächsten Jahr zur Verfügung.
Wer in diesem Jahr nicht zum Zuge gekommen ist, dem bleiben aber noch Hoffnungen auf die Folgejahre – denn: Derzeit hofft man in der LEADER-Region „Kulturlandschaft Ahaus-Heek-Legden“ darauf, dass die Förderung von Kleinprojekten im Rahmen des Regionalbudgets auch 2021 erneut zur Verfügung steht, erklärt Regionalmanager Dominik Olbrich: „Es gibt die Auskunft, dass das Regionalbudget 2021 und 2022 erneut angeboten werden – noch wissen wir allerdings nicht verbindlich, ob zu denselben Konditionen und in derselben Höhe wie in diesem Jahr.“ Sollte es aber dabei bleiben, können Vereine, Einrichtungen, aber auch Privatpersonen aus der Region wohl ab Jahresanfang 2021 erneut Förderanträge für das unkomplizierte und zügige Förderprogramm an die Region stellen. Ein entsprechender Aufruf wird dann erneut öffentlich gestartet.
Ansonsten verweist Olbrich aber auch auf die Möglichkeiten, Ideen einfach über die klassische LEADER-Förderung laufen zu lassen: „Vereine und Einrichtungen können uns jederzeit kontaktieren und mit uns besprechen, ob ihre Idee nicht auch über LEADER förderfähig ist – der Aufwand dafür ist vergleichbar mit dem Regionalbudget“, so der Regionalmanager. Und auch der geringere Fördersatz von 65 % sei nicht unbedingt ein Nachteil, denn die Finanzierung des Restes kann bis auf einen Eigenanteil von 10 % auch von Dritten erfolgen. Wenn man also weitere Finanzierer findet, wären die selbst aufzubringenden Finanzmittel sogar noch niedriger als beim Regionalbudget.
Eine vollständige Bilanz für 2020 zieht die Region zum Jahresende – bis Ende November müssen alle in diesem Jahr bewilligten Kleinprojekte umgesetzt sein. Spätestens dann werden sämtliche Projekte auch öffentlich sichtbar sein.
Die aktuelle Liste aller geförderten Kleinprojekte finden Sie hier.